»Köln ist keine, war nie eine Stadt der Literatur«, konstatierte im Jahre 1980 der Kölner Autor Jürgen Becker. Diesem Statement lassen sich zahlreiche Verdikte über das literarische Köln in Vergangenheit und Gegenwart beigesellen, die sich damals längst zu einer veritablen Tradition der Herabwürdigung formiert hatten. Als historisches Urteil konnten diese – trotz Becker selbst, trotz Heinrich Böll, Dieter Wellershoff und anderen – einige Plausibilität für sich beanspruchen. Das änderte sich freilich im 20. Jahrhundert – zunächst, nach 1945, zögernd, dann aber, just um und nach 1980, rasant.
Das literarische Köln der Jahrtausendwende ist keine Wüste mehr, sondern um im Bild zu bleiben, ein vielseitig blühender Garten.
Das vorliegende Buch zeichnet diese Entwicklung in einem von der Antike bis zur Gegenwart reichenden Zeitrahmen nach. In diesem Sinne sind etwa den Kölner Literaturinstitutionen, dem Unterhaltungsroman und der Mundartliteratur eigene Kapitel gewidmet. Im Gespräch mit Prof. Dr. Helmut Schmiedt stellt der Autor seine im Mai dieses Jahres erschienene Literaturgeschichte vor.
Markus Schwering, 1956 in Köln geboren, studierte in Köln, Bonn und München Germanistik, Geschichte und Musikwissenschaft. Von 1990 bis 2022 war er Kulturredakteur beim Kölner Stadt-Anzeiger, seit 2004 hauptamtlicher Musikkritiker dieser Zeitung. Zahlreiche Veröffentlichungen, Rundfunksendungen und Vorträge zu literarischen, historischen und Musikthemen; Lehraufträge an der Kölner Universität und der Kölner Musikhochschule.
Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln, Bücherwurm – Die Bücherei an der Versöhnungskirche, Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide